Historische Feldspiele

Kubb oder Viking

~ Das Schach der Wikinger ~

Kubb hat eine sehr lange Tradition, denn schon vor mehr als 1000 Jahren haben sich die Wikinger nach ihren harten Schlachten mit diesem Spiel vergnügt. Dieses Spiel war im Mittelalter auch bei solch wilden Gesellen sehr beliebt, es wurde mit "Vedkubbar" (Schnittholz auf Schwedisch) gespielt. Daher kommt auch der Name "Kubb", was nichts anderes bedeutet als Holzklotz.

Das Spielfeld stellt ein Schlachtfeld da, auf welchem zwei Armeen mit je 5 Soldaten, um den König kämpfen. Gewonnen hat derjenige, welcher mit Hilfe seiner Spieltaktik als erster mit seinen Soladten das gegnereische Heer samt König zu Fall bringt. Dank ihrer ausgedehnten Raubzüge auf allen sieben Weltmeeren, hatte sich das Spiel schnell in ganz Nordeuropa verbreitet. Ende des 14ten Jahrhunderts war Kubb in Skandinavien, England, Nordfrankreich und Deutschland weit verbreitet.

Die Geschichte von Kubb geht jedoch noch weiter zurück, es wurde schon von den alten Griechen gespielt, jedoch unter anderem Namen und mit Steinblöcken als Spielmaterial. Das älteste kubbähnliche Spiel wurde in Ägypten in einer Grabkammer entdeckt und auf 5200 v.Ch. datiert.

Und selbst die Kubaner erheben Anspruch auf den Ursprung dieses Spieles. Auf Kuba wird erzählt, dass es hier erfunden wurde, woraus auch der Name des Spiels hervorgeht. Die Wikinger haben dieses Spiel auf ihren Raubzügen kennen und lieben gelernt, so dass sie es mit in die Heimat nahmen, von woaus es sich weiter verbreitet hat.

Mölkky

~ Das Bowlen der Nordmänner ~

Mölkky ist ein finnisches Geschicklichkeitsspiel, bei dem mit einem Wurfholz auf zwölf Spielkegel geworfen wird, die mit den Zahlen von 1 bis 12 gekennzeichnet sind. Wer durch seine Wurftechnik als erstes die Punktzahl von exakt 25 Punkten ereicht hat, hat gewonnen, wer 25 Punkte überwirft beginnt wieder von vorn.

Das Spiel kommt ursprünglich aus Karelien und ist eine Variation des ebenso karelischen Spiel Kyykkae, welches wiederum mit dem Kubbspiel verwandt ist. Wann das Spiel entstanden ist kann bis lang noch nicht nachgewiesen werden, aber Elias Lönnrot, bekannt für seine Aufzeichnung der Kalevala (von 1835 - 1849) und der Liedersammlung Kanteletar (von 1840), hat bereits 1874 von diesem Spiel berichtet. Mölkky ist auch mancher Orts unter dem Namen Pölkky bekannt, welches das finnische Wort für Holzklotz ist. Daher wird vermutet, dass Mölkky irgendwo in Karelien auf einem Bauernhof erfunden wurde, da man in der damaligen Zeit ja mit Holzscheiten geheizt hat.Hier liegt nun die Vermutung nahe, dass ein findiger Geist irgendwann aus Langeweile auf die Idee kam mit diesen Holscheiten zu spielen und schon war Mölkky entstanden.

Aber genaueres ist noch nicht bekannt.

Hufeisenwerfen

~ Das Spiel der Schmiede und Kutscher ~

Wann und wo dieses Spiel entstanden ist, lässt sich leider nicht mehr zurück verfolgen, aber seitdem Pferde mit Eisen beschlagen werden, solange wird auch dieses Spiel schon existieren.

Vermutlich wird das Spiel entstanden sein, während die Kutscher auf ihre Herrschaft oder auf einen neuen Auftrag warten mussten. Aller Wahrscheinlichkeit nach, werden sie aus Langeweile heraus Wetten abgeschlossen haben, wie viele Würf benötigt werden um einen Holzstab oder ähnliches zu treffen, um sich somit die Wartezeit zu verkürzen.

Gallisches Ferkelwerfen

~ Asterix und Obelix Lieblingsspiel ~

Das gallische Ferkelwerfen ist ein Spiel für zwei bis zehn Spieler, welches von einem Brauch der Gallier zu Ehren des Walpurgisfestes abgeleitet wurde. Bei diesem Fest bekamen die heiratsfähigen Burschen die Gelegenheit ihren Mut, ihre Geschicklichkeit, ihre Klugheit und ihre Kraft der holden Weiblickeit zu demonstieren, in dem sie mit freiem Oberkörper ein eingeöltes Ferkel fangen mussten. Die holden Maiden dagegen, konnten sich den Jüngling erwählen, welcher sich am Besten bewährte. Nur das Ferkel hatte dabei die schelchtesten Karten, denn es wurde zu Ehren des Festes als Spanferkel verzehrt.

Bei uns in der Spielerey dagegen handelt es sich nur um ein Wurfspiel, bei welchem man durch gleichzeitiges Werfen unserer Ferkel eine vorher festgelegte Punktzahl erreichen muss. Wieviele Punkte man pro Wurf erhält, ergibt sich daraus wie die Ferkel zum Liegen oder Stehen kommen. Wer allerdings einen Sauhaufen wirft, verliert alle vorher erzielten Punkte. Wer als erstes die volle Punktzahl erreicht, hat gewonnen. Das Tückische dabei ist, jeder kann sooooo oft werfen wie er will, er muß nur immer Puinkte erzielen, sonst ist der nächste Spieler dran. Je öfter man wirft, um sooo größer ist allerdings die Gefahr einen Sauhaufen zu werfen und wieder bei Null anzufangen. Wie lang ist einem Fortuna hold ???

Eins steht allerdings fest, Fortuna steht auf der Seite unserer Ferkel, denn die landen nicht nach getaner Arbeit auf dem Grill, sondern werden liebevoll von den jüngsten Marktbesuchern getstreichelt und verwöhnt.

Schildkrötenrennen

~ Das Spiel der nordamerikanischen Indianer ~

Das indiansiche Schildkrötenrennen ist ein Spiel für flinke Finger. Hier bei müssen zwei Spieler um die Wette ihre Schildkröten aufwickeln und somit ihre Schildkröten immer näher an die Ziellinie ziehen. Sieger ist, wessen Schildkröte als erstes unter der Ziellinie durchkriecht.

Dieses Spiel hat seinen Ursprung bei den noramerikanischen Indianern, da wurden entwerdern große Nussschalen oder Muscheln, auf welche das Symbol der Schildkröte eingeritzt wurde, oder ein mit Sand / Kiesel befülltes Säckchen auf welches das Symbol der Schildkröte mit Perlen gestickt wurde verwendet. Die Spielregeln waren aber überall geleich. Bei den Küstenindianern kam es auch vor, dass der leere Panzer einer erlegten Schildkröte zum Spielen verwendet wurde.

Es wird vermutet, dass dieses Spiel sich dann durch die Entdecker Amerikas nach Europa verbreitet hat, genau belegt wurde dies bislang aber noch nicht.

Klötenwerfen

~ Das Badmiton der Gallier ~

Beim gallischen Klötenwerfen handlet es sich um ein Spiel für zwei Personen, bei welchem man sich mit Hilfe einer Astgabel ein mit Sand oder kiesel gefülltes Leinensäckchen (die sogenannten Klöten) zu wirft und diese auch mit Hilfe der Astgabel wieder aufFängt.

Wann und wo diese Spiel entstanden ist, ist nicht bekannt, ich selber lernte es auf einen Mittelaltermarkt in einem Germanenlager kennen. Laut Auskunft der Darsteller sollen bei Ausgrabungen in Deutschland, solche Spiele als Grabbeigaben in Kindergräbern gefunen worden sein. Allerdings handelte es sich bei dem Wurfball dieser Funde um einen mit Kieseln gefüllten Hodensack eines Bullen, woraus sich dann auch der Name des Spiels ableitet.

Eine gewisse Ähnlichkeit mit dem späteren englischen Badmintonspiel ist nicht von der Hand zuweisen, genau wie die Ähnlickeit mit dem neuen Jabbit~Spiel der Firma Schildkröt Sports.

Nur eins ist gewiss unser Spiel verbreitet schon deutlich länger Spaß und gute Laune beim Jung~ und Altvolk !

Mondwurfscheibe

~ Die Frisbee der Germanen ~

Wann und wo dieses Spiel entstanden ist, ist leider nicht bekannt. In einer römischen Aufzeichnung wurde von einem unbekannten Autor erwähnt, wie er Kinder biem Spiel "Fang den Mond" beobachtet hat. Das Spielgrät wurde dabei als ein alter Boden eines Weidenkorbes beschrieben und genauso könnte dieses Spiel auch entstanden sein, in dem Kinder mit dem Boden eines kaputten Weidenkrobs fangen gespielt haben.

Durch diese Aufzeichnungen auf Ideen gebracht, entwicklete mein Sohn Mino mit Hilfe eines Korbflechters unsere germanische Wurfscheibe, welche nun seit Jahren ein schöner Zeitvertreib für Jung und Alt in unserem Lager ist.

Anno Februar 2021